You’ll never walk alone
Anpacken aus der Luft
Das Team 60 Mitarbeiter, von Piloten über Servicetechniker und Logistiker bis hin zu Flughelfern, sorgen beim österreichischen Spezialanbieter Wucher Helicopter dafür, dass die 14 Hubschrauber jederzeit einsatzbereit sind. Bei Rettungsflügen stoßen noch Notärzte und Flugretter dazu.
Die Mission Arbeiten in unwegsamem Gelände erledigen. Immer dann, wenn Straßen fehlen oder Zeit ein kritischer Faktor ist, kommen die fliegenden Helfer zum Einsatz. Beim Bau von Seilbahnen oder Bergrestaurants transportieren Helikopter wie der zweimotorige Super Puma AS 332 C1 bis zu 4,5 Tonnen schwere Bauteile zur alpinen Baustelle. Für Baumfällarbeiten im Hochgebirge wird unter einen der Hubschrauber eine fliegende Kreissäge mit zehn Hartmetall-Sägeblättern mit je 55 Zentimetern Durchmesser gehängt. Moderne Technik wie die 4K-Helikopter-Kamera Shotover sorgen bei Filmproduktionen für gestochen scharfe Luftaufnahmen.
Das Spielfeld Ganz Europa. Von der Küste bis zum höchsten Alpengipfel. Aber meistens liegt der Einsatzbereich für Lastenflüge bis knapp oberhalb der 3.000-Meter-Marke. In den Wintermonaten betreibt die Firma zudem drei Stützpunkte mit jeweils einem der drei „Gallus“-Rettungshubschrauber rund um das Skigebiet Ski Arlberg.
Der Benefit In dem 007-Blockbuster „Spectre“ verfolgt Daniel Craig gleich mehrere Bösewichte in einem Flugzeug die Ötztaler Gletscherstraße hinunter. Diese und alle weiteren spektakulären Flugaufnahmen in Österreich wurden von dem Vorarlberger Unternehmen gefilmt. Skifahrer und Alpinisten hingegen sind froh, wenn sie nach einem Unfall schnell in die Klinik kommen. Allein der Rettungshubschrauber „Gallus 1“ startet von Zürs aus pro Jahr zu rund 350 Einsätzen.
Die Geisterteilchen-Jäger
Das Team 350 Physiker, Computerspezialisten und Ingenieure von über 50 Institutionen aus 14 Ländern.
Die Mission Neutrinos aufspüren. Was nicht so leicht ist, lange Zeit sogar als unmöglich galt. Zwar sind Neutrinos neben Lichtteilchen (Photonen) die häufigsten Elementarteilchen im Universum, aber da sie nahezu masselos und elektrisch neutral sind, wird man ihrer so gut wie nicht habhaft. Pro Sekunde treffen etwa eine Milliarde von ihnen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit auf jeden Quadratzentimeter Fläche auf der Erde, auch auf unsere Körper, und fliegen einfach hindurch. Man sieht und spürt davon nichts, weswegen Neutrinos auch Geisterteilchen heißen.
Das Spielfeld Auf der ganzen Welt arbeiten die beteiligten Forschenden daran, die Daten auszuwerten, die mit dem größten Neutrino-Detektor der Welt, IceCube genannt, gewonnen werden. Außerdem entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Projekt und die Anlage ständig weiter. Das Herz von IceCube befindet sich im antarktischen Eispanzer am geografischen Südpol. Seine 5.160 etwa medizinballgroßen Sensorkugeln wurden zwischen 1.450 und 2.450 Meter tief im Eis versenkt. Eine mühsame Arbeit: pro Loch dauerte der Bohrprozess im Schnitt 48 Stunden. Den Aufbau von IceCube unterstützten bis zu 48 Personen vor Ort über sieben antarktische Sommer (1. November bis 15. Februar) hinweg. Für den Betrieb der Anlage müssen im antarktischen Winter, wenn die Sonne nie aufgeht und die Temperaturen auf unter –70 Grad sinken, zwei Personen vor Ort reichen. Aktuell wird an IceCube-Gen2 gearbeitet, dessen Messfeld von einem auf acht Kubikkilometer anwachsen soll. Die Fertigstellung ist für 2032 anvisiert.
Der Benefit Neutrinos nehmen mit zahlreichen Querverbindungen zu verschiedenen Gebieten der Physik, Kosmologie und Astronomie eine zentrale Rolle in der Beantwortung ungelöster Fragen ein. IceCube eröffnet neue Möglichkeiten, die Geheimnisse unseres Universums zu erforschen. Die Forscher sind sich einig: Das dabei gewonnene Verständnis soll unser Wissen auf vielerlei Weise bereichern.
Joint Venture im OP
Das Team Mindestens acht Mediziner sind bei Operationen im Einsatz: Zwei Operateure, ein Anästhesist sowie je ein Springer, ein Operations- und ein Anästhesiepfleger. Immer öfter dabei: ein OP-Roboter. Allein über 5.000 Da-Vinci-OP-Roboter vom Marktführer Intuitive unterstützen weltweit menschliche OP-Teams.
Die Mission Ultrapräzise Operationen durchführen. Der 2,44 Meter große und vierarmige Da Vinci kostet zwei Millionen Euro und wiegt eine Tonne. Die Maschine kann feinste Schnitte ausführen, Bohrkanäle für Schrauben millimetergenau positionieren und schwer zugängliche Stellen besser erreichen als ein Chirurg in Handarbeit. Dabei agiert Kollege Computer nicht allein, er wird von einem oder zwei speziell geschulten Operateuren bedient, die entfernt vom OP-Tisch an einer Konsole sitzen, auf einem großen Bildschirm das Operationsfeld dank dreidimensionaler Kameras sehen und für jeden einzelnen Arbeitsschritt die Roboterarme steuern.
Das Spielfeld OP-Roboter sind unter anderem in Urologie, Darmchirurgie, Gynäkologie und der Orthopädie im Einsatz.
Der Benefit Patienten profitieren durch kleinere Schnitte, bessere Wundheilung, eine kürzere Narkose und dadurch meist eine schnellere Entlassung aus dem Krankenhaus.
Schnelle Eingreiftruppe
Das Team Seit 60 Jahren hat Schaeffler am Standort Schweinfurt eine hauptberufliche Werkfeuerwehr, die 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr einsatzbereit ist. Aktuell arbeiten dort 33 hauptberufliche Kolleginnen und Kollegen. Bei Bedarf unterstützen etwa 30 nebenberufliche Einsatzkräfte.
Die Mission Abwehrender Brandschutz und technische Hilfeleistung vor Ort – und zwar innerhalb von fünf Minuten nach Alarmeingang. Zu den Aufgaben der Feuerwehr gehören aber auch Sicherheitsschulungen sowie Prüfung und Wartung von Brandschutzeinrichtungen und Feuerlöschsystemen.
Das Spielfeld Nicht nur auf dem Schaeffler-Gelände sorgt die Werkfeuerwehr für Sicherheit. Bei größeren Einsatzlagen unterstützen die Schaeffler-Kräfte andere Wehren im Umkreis. Für ein reibungsloses Miteinander wird regelmäßig gemeinsam geübt.
Der Benefit Nicht nur die Schweinfurter Werkfeuerwehr hilft bei Bedarf bei Einsätzen außerhalb des Schaeffler-Geländes aus, gleiches gilt auch für die Werkfeuerwehr in Herzogenaurach. Dort engagieren sich 53 nebenberufliche Feuerwehrleute, darunter sechs Frauen, für Brandschutz und andere Sicherheitsbelange. Sieben dieser Einsatzkräfte sind ausgebildete Höhenretter. Sie waren z. B. im Jahr 2019 zum Einsatz im Berchtesgadener Land angefordert, als dort nach massiven Schneefällen Katastrophenalarm ausgelöst wurde.
Wildtier-Spione
Das Team Für seine spektakulären Tieraufnahmen arbeitet der Brite John Downer mit einer 20-köpfigen Crew aus Kameraleuten, Biologen und Zoologen zusammen. Hinzu kommen bei Bedarf weitere Wissenschaftler, Robotikfachleute und Modellbauer.
Die Mission Um scheuen Gorillas, wilden Löwen und brütenden Pinguinen für Tieraufnahmen möglichst nahe zu kommen, beweist das Team um John Downer Kreativität und Erfindungsgeist: Die Kameras werden in lebensechten Tierattrappen versteckt. Die Nachbauten reichen vom 100 Gramm leichten Kolibri bis zum drei Meter langen Walkalb mit steuerbarer Robotik-Wirbelsäule und fünf Kameras in Augen, Kopf und Finne. Die raffinierteste Spionagekreatur im mittlerweile 50 Tierattrappen umfassenden Kamerazoo: ein Tintenfisch, der sich mit Roboterarmen fortbewegen kann. Auf seinem Rücken befindet sich ein flexibler LCD-Bildschirm, der es dem Spion ermöglicht, mit den echten Tintenfischen zu kommunizieren, indem er ihre faszinierenden Muster nachahmt.
Das Spielfeld Die Drehs der bis zu fünfköpfigen Teams dauern zwischen drei Wochen und mehreren Monaten, oft in absoluter Abgeschiedenheit. Dabei entstehen bis zu 1.000 Stunden Rohmaterial. Zusätzlich zu den Tier-Spionen sind konventionelle Kameraleute im Einsatz, die in 15 bis 500 Meter Entfernung die Interaktion zwischen Wildtieren und Spionagekameras filmen. Wildtiere sind meist neugierig, kommen ihren filmenden Artgenossen sehr nahe und interagieren mit ihnen.
Der Benefit Wie gut es dem Team von John Downer gelingt, mit Kamaratieren in die Habitate wilder Tiere vorzudringen, beweisen nicht nur viele Filmpreise für Serien wie „Spy in the Wild“ oder „Die fantastische Reise der Vögel“, sondern auch die Tiere selbst: Als ein Kamera-Affenbaby leblos auf den Felsen sank, trauerte eine Langurenfamilie um ihren vermeintlichen Artgenossen und lieferte berührende Bilder.
Wellen-Überflieger
Das Team An Bord eine achtköpfige Segelcrew. Alle ausgerüstet mit Helmen, Schwimmwesten, Notmessern und Atemgeräten. Ihnen steht in der Vorbereitungszeit eine über 100-köpfige Landcrew aus Schiffsdesignern, Ingenieuren, Segelmachern und sogar Meteorologen zur Seite. Während der Regatten gibt es keine Hilfestellung von Land.
Die Mission Die älteste Sporttrophäe der Welt zu gewinnen. Aktuell bereiten sich fünf Teams aus Großbritannien, der Schweiz, Italien, Frankreich und den USA darauf vor, ab dem 29. August in Vorwettkämpfen den Herausforderer für Titelverteidiger Neuseeland zu ermitteln. Das große Finale des 37. America’s Cup steigt ab dem 12. Oktober. Weil Neuseeland auf sein Heimrecht verzichtet hat, wird Barcelona erstmals in der 173-jährigen Geschichte des America’s Cup Schauplatz der Wettfahrten.
Das Spielfeld Die 75-Fuß-Einrumpfboote (23 Meter) der aktuellen AC75-Klasse sind purer Hightech. Experten taxieren die Gesamtkosten einer America’s-Cup-Mission im Bereich von 100 Millionen US-Dollar. Der im Strömungskanal optimierte Rumpf und der 26,5-Meter-Mast der Rennyacht sind aus Carbon, rennfertig wiegen die Yachten nur 7,6 Tonnen. Statt eines Kiels haben die Boote auf jeder Seite eine Tragfläche. Die sogenannten Foils lassen sich hydraulisch verstellen und heben den Rumpf bereits bei einer leichten Brise (etwa 6,5 Knoten Windgeschwindigkeit) aus dem Wasser. Der Topspeed der Wellenreiter liegt bei weit über 40 Knoten (74 km/h).
Der Benefit Für das Trimmen des 145 Quadratmeter messenden Großsegels waren früher sogenannte Grinder zuständig. Die 120-Kilo-Männer wirbelten mit oberschenkeldicken Armen an den Kurbeln, um die Hightech-Folien optimal im Wind zu halten. Mittlerweile sind die Handkurbeln durch Pedale ersetzt worden, entsprechend sind aus den Grindern die Cyclores geworden. Die Pedaleure stemmen Wattzahlen im Bereich der Profis bei der Tour de France.
Metal-Helden
Das Team Etwa 120 Bühnentechniker, Höhenarbeiter, Gerüstbauer und Handwerker.
Die Mission Das Wacken Open Air (W:O:A) aufbauen, das größte Heavy-Metal-Festival der Welt.
Das Spielfeld Innerhalb von nur zehn Tagen entsteht auf einer 240 Hektar großen Wiese in der Nähe des 2.000-Einwohner-Örtchens Wacken in Schleswig-Holstein eine gewaltige Veranstaltungslandschaft. Dafür liefern 100 Sattelzüge Tausende Tonnen an Gerüsten, Scheinwerfern, Video- und Tontechnik sowie kilometerweise Kabel an. Das Festival verbraucht so viel Strom wie eine Kleinstadt. Um das W:O:A-Wahrzeichen, den 2,5 Tonnen schweren und zehn Meter hohen stählernen Bullenschädel, in 28 Metern Höhe aufzuhängen, sind ein Kran, jede Menge Fingerspitzengefühl und Schwindelfreiheit nötig. Damit die fast 100.000 Festival-Besucher ausreichend mit Bier versorgen werden, wird seit 2017 eine unterirdische, etwa sieben Kilometer lange Bier-Pipeline verlegt.
Der Benefit Die Gewerbesteuern des Festivals tragen dazu bei, dass sich Wacken ein Schwimmbad leisten kann. Außerdem verdienen sich die Bewohner durch Jobs beim Festival oder durch Vermietung gutes Geld hinzu. Beschweren tut sich niemand.
Power-Stopper
Das Team Sechs Mechaniker bilden die Boxenstopp-Crew in der DTM. Pro Seite ein Reifenfänger, ein Schlagschrauber plus eine Person für die Luftlanze des Wagenhebers und den Lollipop-Mann, der das Auto in den Wechselbereich einweist und zurück ins Rennen schickt.
Die Mission Das Rennauto so schnell wie möglich zurück auf die Strecke bringen. Die letztjährige Bestmarke lag in der DTM bei 5,76 Sekunden. Alles über 7 Sekunden grenzt an Bummelei.
Das Spielfeld Markenzeichen der DTM, bei der Schaeffler offizieller Technologiepartner ist, ist die hohe Leistungsdichte. Zehntel, manchmal sogar Hundertstel, können rennentscheidend sein. Entsprechend folgenreich kann ein zu langsamer Stopp sein. Man gewinnt und verliert im Team.
Der Benefit Damit jeder Handgriff sitzt, trainiert die Boxencrew daheim intensiv mit einem Fahrzeugdummy. Das erspart den Extraweg in ein Fitnessstudio.
Dem Druck standhalten
Der Psychologe Jan Schmutz erforscht, wie Teams unter extremen Bedingungen arbeiten und was sie erfolgreich macht. Die Basis für den Erfolg ist, dass sich die Teammitglieder sicher fühlen und sich einbringen können. Lesen Sie mehr hier.