Automobile Trümpfe
© Jörg Walz
April 2021

Automobile Trümpfe

Seit 130 Jahren stecken Ingenieure viel Energie in die Entwicklung des Automobils. Immer schneller, sicherer, komfortabler, effizienter – der Pkw ist der Perfektion Schritt für Schritt nähergekommen. 14 repräsentative Meilensteine auf vier Rädern markieren den Entwicklungsweg von damals bis heute.
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Benz Patent-Motorwagen Typ 1 (1886)

Hubraum 984 ccm
Motor Einzylinder
Leistung 0,75–0,88 PS
Literleistung 0,82 PS/Liter
Vmax 16 km/h
0–100 km/h Nicht möglich
Gewicht 265 kg (ca. 330 kg/PS)
Verbrauch 10 l/100 km

Wichtigste Innovationen Erstes Automobil weltweit; leichter, schnelllaufender Einzylinder-Viertaktmotor; erste Gegengewichte an der Kurbelwelle bei einem Verbrennungsmotor; Antrieb und Fahrgestell von Grund auf neu konstruiert.

Das Auto und seine Geschichte Carl Benz erprobte seine Erfindung „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ so gut und so lange wie möglich im Verborgenen, bis er am 29. Januar 1886 endlich das Patent Nummer 37435 in der Hand hielt – der Beweis für das erste Automobil der Welt und gleichzeitig für ein alltagstaugliches Produkt. Er hatte es 1885 konstruiert und dabei nicht nur einer Kutsche einen Motor einverleibt, sondern auch drum herum alles neu erfunden: ein Auto, wie es heute noch gebaut wird – mit Motor, Zündung, Kühlung, Kraftübertragung, Rädern und Bremsen. Nur mit der Lenkung kam er nicht klar – deswegen ist das Auto dreirädrig. Die Literleistung (Hubraumleistung) als Maß der motorischen Potenz ist mit 0,82 PS pro Liter zeitbedingt noch recht bescheiden.

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Panhard P2D (1890)

Hubraum 921 ccm
Motor V2
Leistung 2 PS
Literleistung 2,19 PS/Liter
Vmax 20 km/h
0–100 km/h Nicht möglich
Gewicht 420 kg (210 kg/PS)
Verbrauch K. A.

Wichtigste Innovationen Einführung Standardbauweise (Motor vorn, Antrieb hinten); erstes Auto in Kleinserie.

Das Auto und seine Geschichte Nach diversen Eignerwechseln eines ehemaligen Herstellers von Holzbearbeitungsmaschinen entstand die Firma Panhard & Levassor 1886 in Paris. Sie baute 1890 mit dem P2D das erste Automobil Frankreichs als Prototyp. Dabei half ihr die freundschaftliche Beziehung zu Gottlieb Daimler, denn Panhard durfte Daimlers V-Motor ab 1890 in Lizenz fertigen. Tatsächlich wurden die ersten P2D echte Mittelmotorautos, was vier vollwertige Passagierplätze ermöglichte. Die Insassen hockten allerdings Rücken an Rücken („dos-a-dos“). 1891 rückte der Motor – der im Laufe der Zeit bis auf 1.290 ccm wuchs und bis zu 3,3 PS lieferte –  nach vorn. Auf diesem „Système Panhard“ basiert noch heute die „Standardbauweise“: Motor, Kühler und Getriebe vorn, Antrieb hinten.

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Olds Curved Dash Runabout (1901)

Hubraum 1.564 ccm
Motor Einzylinder
Leistung 5,1 PS
Literleistung 3,27 PS/Liter
Vmax 32 km/h
0–100 km/h Nicht möglich
Gewicht 500 kg (98 kg/PS)
Verbrauch K. A.

Wichtigste Innovationen Erstes in Großserie hergestelltes Auto; längs angeordnete Blattfedern sind gleichzeitig Längsträger und Federung.

Das Auto und seine Geschichte Ransom Eli Olds begann zum Ende des 19. Jahrhunderts seine Ingenieurlaufbahn mit Experimenten an Dampf- und Elektromotoren. Er kam zu dem Schluss, dass dem Verbrenner die Zukunft gehört. So entwickelte er den Curved Dash Runabout, der zu seiner Zeit zum meistverkauften Auto der Welt avancierte. Allein im Jahr 1901 baute Olds Motor Works 425 Stück, Preis je Auto 650 Dollar. Der Name des Autos stammt von der runden, nach oben gebogenen Front, die nichts anderes ist als ein gerollter Holzfußboden. Bis 1907 entstanden insgesamt rund 11.000 Autos. Olds trug also maßgeblich dazu bei, dass Verbrenner-Pkw Dampf- und Elektroautos verdrängten.

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Austro-Daimler 27/80
„Prinz Heinrich Wagen“ (1920)

Hubraum 5.714 ccm
Motor R4
Leistung 95 PS
Literleistung 16,62 PS/Liter
Vmax 132 km/h
0–100 km/h Ca. 13,5 Sek.
Gewicht 1.207 kg (12,1 kg/PS)
Verbrauch Ca. 27,5 l/100 km

Wichtigste Innovationen Erster Sportwagen der Welt; ausgezeichnete spezifische Leistungsausbeute; Doppelzündung; Vierganggetriebe; gute Aerodynamik dank V-förmigem Kühler und Spitzheck.

Das Auto und seine Geschichte Prinz Albert Wilhelm Heinrich zu Preußen, Bruder des deutschen Kaisers, war ein echter Autofan. Er initiierte 1907 einen Wettbewerb zur „Vervollkommnung“ des Tourenwagens und Unterstützung des Tourismus, außerdem sollten Sonderprüfungen auch Renncharakter vermitteln. Reglement-Vorgabe: nur viersitzige Straßenautos mit Vier- oder Sechszylindermotor. Das war genau das Richtige für Ferdinand Porsche. Der war zu jener Zeit bei Austro-Daimler angestellt und konstruierte 1910 einen passenden aerodynamisch ausgelegten Wagen, den er selbst fuhr. Die Fahrt führte vier Tage lang über knapp 2.000 Kilometer von Berlin bis nach Homburg im Saarland. Porsche triumphierte: drei Austro-Daimler auf dem Podium, der Professor persönlich auf Platz 1.

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Bugatti Type 41 „Royale“ (1926)

Hubraum 12.763 ccm
Motor R8
Leistung Ca. 275 PS
Literleistung 21,57 PS/Liter
Vmax Ca. 200 km/h
0–100 km/h k. A.
Gewicht 3.200 kg (11,6 kg/PS)
Verbrauch 55 l/100 km

Wichtigste Innovationen Monoblock-Motor; Dreiventiler; größter Motor im Straßenauto aller Zeiten; größter Pkw der Automobilgeschichte.

Das Auto und seine Geschichte Luxus, Luxus, Luxus – Ettore Bugatti war nie ein bescheidener Typ. Folgerichtig stellte er den wohl größten, schwersten und luxuriösesten Pkw aller Zeiten auf die Räder: den Bugatti Type 41 „Royale“. Länge bis 6,5 Meter, Radstand 4,53 Meter, Motor 14,7 Liter Hubraum (Prototyp), dann 12,7 Liter (Serie). Wie damals üblich, lieferte Bugatti nur das „Rolling Chassis“, überwachte allerdings akribisch, welche Karosserie von den (natürlich) edelsten Blechschneidern darauf geschraubt wurde. Der von einem Flugzeugmotor abgeleitete Achtzylinder kam ohne Zylinderkopf aus, was ihn besonders widerstandsfähig machte. So innovativ der Type 41 war – er war letztlich zu groß, zu teuer. So raffte ihn die Weltwirtschaftskrise 1929 dahin. Nur sechs komplette Exemplare plus ein Chassis entstanden.

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Alfa Romeo 8C 2900B (1935)

Hubraum 2.905 ccm
Motor R8, zwei Kompressoren
Leistung 180 PS
Literleistung 62,07 PS/Liter
Vmax 185 km/h (kurzer Radstand)
0–100 km/h K. A.
Gewicht 1.150 kg (6,3 kg/PS)
Verbrauch 21,4 l/100 km

Wichtigste Innovationen Renntechnik im Straßenwagen, wie zum Beispiel purer Rennmotor; einzeln aufgehängte Vorderräder.

Das Auto und seine Geschichte Die Alfa Romeo 8C 2900 gelten nicht nur für ihre Zeit als technisch herausragende und optisch faszinierende Automobile – kurz: Sie sind die Krönung des Automobilbaus der Vorkriegszeit. Basis ist pure Renntechnik: Übertragen auf die Neuzeit wäre ein 8C 2900 heute ein Formel-1-Renner mit einer der schönsten Karosserien und Straßenzulassung, deswegen auch die hohe Literleistung. Die Proportionen des Alfa sind perfekt, die Veglia-Runduhren für Drehzahl und Tacho erinnern an Art-déco-Elemente. Nur wenige Exemplare wurden – nach Kundenwunsch und Einsatzzweck mit kurzem (2.800 mm) oder langem Radstand (3.000 mm) – gebaut: je nach Lesart zwischen 30 und 36 Stück.

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Tucker ’48 „Torpedo“ (1948)

Hubraum 5.473 ccm
Motor 6-Zylinder-Boxer
Leistung 166 PS
Literleistung 30,33 PS/Liter
Vmax 191,5 km/h
0–100 km/h Ca. 11,0 Sek.
Gewicht 1.921 kg (11,4 kg/PS)
Verbrauch 12,7 l/100 km

Wichtigste Innovationen Heckmotor; Sicherheitsgurte; Kurvenlicht („Zyklopenauge“); Einzelradaufhängung rundum; Lenkrad-Aufprallschutz; Sicherheits-Windschutzscheibe; Türausschnitte bis ins Dach für leichteren Einstieg; Vierganggetriebe mit automatischer Vorwählung.

Das Auto und seine Geschichte Preston Tucker – ein Ingenieur aus Chicago – war ein echter Visionär. Ihm waren die käuflichen Autos alle zu unsicher, also konstruierte er sein eigenes mit gut 5,5 Metern Länge und nannte es nach dem Baujahr ’48 (der Beiname „Torpedo“ wurde nur in der Werbung benutzt). Herausragend beim Heckmotorwagen waren die Technik und die Sicherheitsfeatures. Doch bald drehten ihm seine Geldgeber die Hähne zu – der Legende nach haben dabei arrivierte US-Hersteller etwas nachgeholfen, um nicht selbst bald alle neuen Features anbieten zu müssen. Inklusive Prototyp sind deswegen nur 51 Stück gebaut worden – zu einem Stückpreis von durchaus konkurrenzfähigen 2.485 Dollar.

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Chrysler New Yorker Firepower-V8 „Hemi“ (1951)

Hubraum 5.425 ccm
Motor V8
Leistung 182 PS
Literleistung 33,70 PS/Liter
Vmax 158 km/h
0–100 km/h 16,4 Sek.
Gewicht 2.010 kg (11 kg/PS)
Verbrauch 22 l/100 km

Wichtigste Innovationen Motor mit hemisphärisch geformten Brennräumen; Hydraguide-Servolenkung.

Das Auto und seine Geschichte „New Yorker“ war bei Chrysler von 1939 bis 1997 in der Regel der Name des jeweiligen Oberklassemodells der Firma – und ist damit eine der langlebigsten Modellbezeichnungen der US-Autogeschichte. 1948 brachte Chrysler einen völlig neuen „New Yorker“ auf den Markt, der 1951 statt mit dem bisher verwendeten 5,3-Liter-Reihenachtzylinder mit einem hochmodernen 5.4-Liter-V8 ausgerüstet wurde – dem sogenannten „Hemi“ (offiziell: Firepower V8). Der besaß hemisphärisch (wie eine Halbkugel) geformte Brennräume. Größte Vorteile: hoher Wirkungsgrad und hohe Motorleistung bei niedriger Verdichtung. Nachteil: vor allem teurer wegen größerem Bauaufwand.

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Rolls-Royce Silver Shadow (1965)

Hubraum 6.230 (später 6.750) ccm
Motor V8
Leistung 178 PS
Literleistung 28,71 PS/Liter
Vmax Ca. 190 km/h
0–100 km/h Ca. 11,5 Sek.
Gewicht 2.062 kg (11,6 kg/PS)
Verbrauch 22 l/100 km

Wichtigste Innovationen Erster RR mit selbsttragender Karosserie (außen kompakter, innen größer als Vorgänger) und Scheibenbremsen; Einzelradaufhängung rundherum; Hydrauliksystem (zur Sicherheit redundant) für Bremse und hydropneumatische Niveauregulierung.

Das Auto und seine Geschichte Rolls-Royce konnte sich Mitte der 60er-Jahre dem Zeitgeist nicht mehr verschließen und brauchte dringend einen Nachfolger für die barock geschwungenen Formen der althergebrachten Modelle. Parallel zum neuen Silver Shadow wurde der im Wesentlichen baugleiche Bentley T-Series hergestellt. Die Außenmaße schrumpften, aber innen bekamen die Passagiere mehr Platz als vorher. Bei der Hydropneumatik bedienten sich die Briten eines existierenden Systems, das auf Lizenzen von Citroën aufbaute. Den Silver Shadow gab es auch als zweitüriges Coupé und Cabrio (ab 1971 unter dem Namen Corniche). Das Cabriolet blieb bis 1995 im Programm. Insgesamt wurden vom bislang erfolgreichsten „Rolls“ in 30 Jahren 35.000 Stück produziert.

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Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 (1975)

Hubraum 6.834 ccm
Motor V8
Leistung 286 PS
Literleistung 41,45 PS/Liter
Vmax 225 km/h
0–100 km/h 8,0 Sek.
Gewicht 1.985 kg (6,9 kg/PS)
Verbrauch 22 l/100 km

Wichtigste Innovationen Erste hydropneumatische Federung mit Niveauregulierung bei Mercedes; Zentralverriegelung; Scheinwerfer-Waschanlage; hydraulische Ventilspielausgleichelemente von Schaeffler.

Das Auto und seine Geschichte Ob die Mercedes-Verantwortlichen ahnten, dass sie mit dem neuen Begriff „S-Klasse“ ein Synonym für die automobile Oberklasse setzen würden? Der 1975 eingeführte 450 SEL 6.9 paarte Sportlichkeit (286 PS) mit allen Annehmlichkeiten einer Chauffeurs-Limousine (unter anderem plus 10 cm Radstand). Der große V8 war ein aufgebohrtes und mit Trockensumpfschmierung versehenes Erbstück aus der Staatslimousine Mercedes 600. Alle W116 besaßen Innovationen wie vordere Doppelquerlenker-Radaufhängung, Bremsnick-Abstützung, kollisionsgeschützten Tank, deformierbare Schalter, Pralltopf-Lenkrad, Sicherheits-Fahrgastzelle und gerippte Heckleuchten gegen Verschmutzung. In viereinhalb Jahren wurden 7.380 „Sechsneuner“ gebaut (W116 insgesamt 473.035 Stück) und zum Preis eines repräsentablen Einzelhauses verkauft (1975: 70.000 Mark; 1981: 81.300 Mark).

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BMW 750 iL (1987)

Hubraum 4.988 ccm
Motor V12
Leistung 300 PS
Literleistung 60,00 PS/Liter
Vmax 250 km/h
(elektronisch abgeregelt)
0–100 km/h 7,4 Sek.
Gewicht 1.860 kg (6,2 kg/PS)
Verbrauch 13,1 l/100 km*

Wichtigste Innovationen Erster deutscher Zwölfzylinder nach dem Weltkrieg; elektronische Dämpferkontrolle; Bordcomputer; elektronisches Gaspedal.

Das Auto und seine Geschichte Mercedes war überhaupt nicht erfreut. Kam doch der einst siechende Übernahmekandidat aus Bayern mit dem ersten deutschen Zwölfzylinder nach dem Weltkrieg auf den Markt: Der BMW 750i von 1986 (Werkscode: E32) war ein echter Hammer. Die so zeitlos moderne wie elegante Form wurde von Claus Luthe verantwortet, den Motor schufen Adolf Fischer und sein Team. Die High-Class-Business-Limousine gab es von Anfang an mit normalem (750i) und mit um 11,4 Zentimeter verlängertem Radstand (750 iL). Das Auto überzeugte mit bestem Komfort. Klar, dass Mercedes ganz schnell nachzog, zumal BMW fast 50.000 750i und iL verkaufen konnte – für rund 130.000 Mark pro Stück.

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Lexus LS 400 (1990)

Hubraum 3.969 ccm
Motor V8
Leistung 245 PS
Literleistung 61,25 PS/Liter
Vmax 250 km/h
0–100 km/h 8,5 Sek.
Gewicht 1.857 kg (7,6 kg/PS)
Verbrauch 11 l/100 km*

Wichtigste Innovationen Klimaautomatik; Memory-Funktion der Vordersitze; Radio mit Digitalanzeigen; CD-Player; elektrische Gurthöhenverstellung vorn.

Das Auto und seine Geschichte Ende der 80er-Jahre kannte kein Mensch Lexus – eine neue eigenständige Marke von Toyota für die Vermarktung hochklassiger und qualitativ hochwertiger Autos in Exportmärkten, begonnen als „Projekt F1“ mit Achtzylindermotoren aus der amerikanischen Indy-Car- und Champ-Car-Serie. Ab 1990 kamen die Produkte auch nach Europa – das erste Modell war der LS 400. Das Design galt als wenig innovativ, aber schnell erwarben sich die High-Class-Autos den Ruf von solider Zuverlässigkeit, guter Qualität, erfreulicher Langlebigkeit gepaart mit luxuriösen Details. Der Motor lief seidenweich und leise, der Korrosionsschutz war perfekt. Heute gilt Lexus für die solvente Klientel als arrivierte Alternative zu Mercedes, BMW und Audi.

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Maybach 62 (2002)

Hubraum 5.513 ccm
Motor V12-Biturbo
Leistung 550 PS
Literleistung 100 PS/Liter
Vmax 250 km/h (begrenzt)
0–100 km/h 5,4 Sek.
Gewicht 2.855 kg (5,2 kg/PS)
Verbrauch 16 l/100 km*

Wichtigste Innovationen Drehmomentstärkstes Serientriebwerk der Welt (900 Nm); Vierzonen-Klimatisierung; elektrotransparentes Panoramadach mit Solarmodul; elektrohydraulische Bremse; Luftfederung; Sprachbedienung; automatischer Notruf „Teleaid“; Abstandsregeltempomat; kontaktloses Zugangs- und Schließsystem.

Das Auto und seine Geschichte 2002 holte Mercedes die einstige Edelmarke Maybach aus der Versenkung und baute unter diesem Namen bessere S-Klassen mit Luxus bis zum Überfluss. Die Baureihe 240 gab es als Maybach 57 (5,73 Meter lang) oder als Topmodell 62 (6,17 Meter). Rund fünf Wagen entstanden pro Tag, manche mit bis zu 78 Edelholzteilen. Für lange und höchst komfortable Reisen konnten die Wagen ausgerüstet werden mit Entertainment in allen elektronischen Formen, Humidor, Champagnerkelchen aus Sterlingsilber und so weiter. Aber es lief nicht: Ende 2012 war nach rund 3.000 gebauten Autos Schluss mit Maybach. Heute tragen Luxusvarianten einiger Top-Baureihen die Bezeichnung „Mercedes-Maybach“.

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Porsche Panamera 4 E-Hybrid (2017)

Hubraum 2.894 ccm
Motor V6-Biturbo plus E-Motor
Leistung 330/462 PS (V6/System)
Literleistung 159,31 PS/Liter (System)
Vmax 278 km/h
0–100 km/h 4,6 Sek.
Gewicht 2.170 kg (4,7 kg/PS)
Verbrauch 2,5 l/100 km (Hybrid)*

Wichtigste Innovationen Volles Drehmoment von Anfang an; Nutzung von elektrischer Energie, um die Höchstgeschwindigkeit zu steigern; neue elektromechanische Trennkupplung für kürzere Reaktionszeiten; Achtgang-Doppelkupplung; neu konzipiertes Anzeige- und Bedienkonzept (Porsche Advanced Cockpit) mit berührungssensitiven Panels und individuell konfigurierbaren Displays.

Das Auto und seine Geschichte Der jüngste Elektrik-Entwurf von Porsche ist die Neuauflage der viertürigen Sportlimousine Panamera als Hybrid, die sowohl Porsche-typische Fahrwerte liefert (700 Nm maximales Drehmoment aus dem Stand) als auch rund 50 Kilometer Fahrt mit rein elektrischer Energie bei maximalem Tempo von 140 km/h anbietet. Die Hybridstrategie des Allradautos stammt vom Supersportler 918 Spyder. Besaß der Vorgänger noch eine Batterie mit einem Energiegehalt von 9,4 kWh, ist der neue E-Hybrid mit einem 14,1-kWh-Akku ausgerüstet – ohne dass das Batteriegewicht erhöht wurde.

* Mix laut Herstellerangabe auf Grundlage damaliger Messnormen

Automobile Trümpfe© Schaeffler
Der Fotograf

„Es ist alles eine Frage der Perspektive …“ Die Fahrzeuge finden allesamt Platz auf einer Handfläche, sind kunstvolle Miniaturen im Maßstab 1 : 43. Fotografiert in realer Umgebung kommen sie zu ganz anderer Größe. Was Jörg Walz anfangs als Social-Media-Expe­riment auf Instagram startete, hat sich mittlerweile zu einem ganz eigenen digitalen Automobil­museum entwickelt.

Roland Löwisch
Autor Roland Löwisch
Effizientes Arbeiten ist das tägliche Brot für den freien Motorjournalisten Roland Löwisch – bedingt durch viel Autofahren, viel Recherche und viele Reisen. Wärmeverluste entstehen dabei höchstens durch fehlende Zeit für Familie und Freunde. Wen es interessiert: Seine eigenen zwei Autos kommen auf einen Literleistungsschnitt von rund 54 PS/Liter – bei einem gemeinsamen Alter von rund 70 Jahren.